Seit 30 Jahren muss ich bei jeder Publikation für meine Kollegen immer und immer wieder, gebetsmühlenartig die gleichen Sätze wiederholen. Aus diesem Grund habe ich diese Sätze an dieser Stelle aufgeschrieben und analog zu Gibbs Liste (Navy CIS) meine “Mantras” genannt!

Strategien

  • KHKs Mantra #1: Das wichtigste Erfolgsgeheimnis für eine gute wissenschaftliche Publikation ist, eine “Geschichte” zu erzählen: es muss sich ein durchgängiger “roter Faden” von der Motivation zur Arbeit bis zur Diskussion erkennen lassen! Eine persönliche Motivation ist immer besser, als eine der 5 - 10 Standardargumentationslinien, die man üblicherweise in Publikationen vorfindet, aufzuwärmen.
  • KHKs Mantra #2: Der erste Satz in einer Publikation ist der schwierigste Satz. Beginnen Sie also immer mit dem, was Sie am besten wissen: Material und Methode. Sobald Sie sich im Schreibfluss befinden, kommt der erste Satz wie von selbst.
  • KHKs Mantra #3: Wenn Sie Ihr Experiment (= Material und Methode) beschreiben, beschreiben Sie es so genau, dass ein Kollege auf der anderen Seite der Welt vergleichbare Ergebnisse erzielen kann, wenn er das Experiment wiederholt.
  • KHKs Mantra #4: Wenn Sie einen Text schreiben und ein Satz so kompliziert wird, dass Sie ihn nicht ohne zu Stocken laut vorlesen können, dann sollten Sie prüfen, ob dieser Satz nicht geändert werden kann. Der erste Schritt ist zu prüfen, ob Sie die Informationen wirklich benötigen. Meistens werden Sie feststellen, dass im Text nichts fehlt, wenn Sie die komplizierten Satzteile einfach weglassen. (Quelle Prof. Naujoks, Würzburg). Wenn das nicht hilft, erklären Sie Ihrem Partner, was Sie eigentlich mit dem Satz sagen wollen. Sobald dieser Verständnis signalisiert, schreiben Sie den Text genau so, wie Sie ihn in der Erklärung verwendet haben!
  • KHKs Mantra #5: Wenn man ein wissenschaftliches Manuskript schreibt, sollte man es nach der Fertigstellung einige Wochen in der Schublade liegen lassen und dann mit etwas inhaltlichem Abstand noch einmal lesen. Was man dann auf den ersten Blick nicht versteht, muss man einfacher formulieren (Quelle: Prof. Kröncke, Erlangen).
  • KHKs Mantra #6: Etwa 20 Literaturstellen sind genug, außer es handelt sich um eine Literaturübersicht. Wer mehr Literaturstellen verwendet, hat nicht den Blick für die wesentlichen Quellen oder kein Vertrauen in die eigene Argumentationsfähigkeit (Quelle: Prof. Kröncke, Erlangen).

Details

  • KHKs Mantra #7: Bevor Sie ein Manuskript schreiben, müssen Sie die Autorenrichtlinien lesen!
  • KHKs Mantra #8: Zwischen Zahlen und Einheiten muss ein Zwischenraum (= Leerzeichen) bleiben!
  • KHKs Mantra #9: Die Interpunktion (Satzzeichen) wird von einem Leerzeichen gefolgt.
  • KHKs Mantra #10: In anglo-amerikanischen Publikationen wird ein Dezimalpunkt als Dezimaltrennzeichen verwendet.
  • KHKs Mantra #11: Wenn ein Bindestrich das Wort “bis” (Englisch analog) ersetzt, dann muss links und rechts des Bindestrichs ein Leerzeichen stehen.
  • KHKs Mantra #12: Wenn Sie sich für eine Variante entscheiden, dann sollten Sie diese im gesamten Text konsequent anwenden!
  • KHKs Mantra #13: Legenden zu Tabellen oder Abbildungen müssen so formuliert werden, dass sie auch ohne Lesen des Artikeltextes verstanden werden können.
  • KHKs Mantra #14: Legenden zu den Abbildungen sollten individuell so formuliert werden, dass deutlich wird, warum genau dieses eine bestimmte Bild verwendet wird und was genau an dem Bild so wichtig ist, dass es veröffentlicht werden sollte.
  • KHKs Mantra #15: Was für EIN Manuskript gilt, gilt automatisch auch für ALLE Folgemanuskripte.