Modernes Kariesmanagement - substanzschonend und biologisch

Die Volkskrankheit Karies ist auf dem Rückzug. Nur eine Minderheit der Patienten hat zahlreiche und ausgedehnte Defekte, bei einem Großteil müssen immer weniger und immer kleinere Füllungen gelegt werden. Häufig verbirgt sich Karies unter scheinbar intakten Schmelzoberflächen. Die Diagnose gelingt nur mit der richtigen Methodik. Sie erfordert viel klinische Erfahrung.

Wie lässt sich versteckte Karies zuverlässig entdecken? Wann sollte der Zahnarzt eingreifen? Mit welchen Methoden und wie invasiv sollte der Defekt eröffnet werden? Wie ist Substanzschonung mit langlebigen Füllungen vereinbar? Wieviel Dentin muss exkaviert werden? Gibt es praxisnahe Fortschritte gegenüber dem klassischen Rosenbohrer? Wann sollte direkt oder indirekt überkappt werden?

Caries excavation can be performed with a variety of techniques like for example the traditional mechanical approaches with hand or rotating steal instruments, chemo-mechanical excavation based on sodium hypochlorite or even laser ablation. One of the key questions, associated with all excavation techniques, is how much material has to be removed. Defining the therapeutic endpoint for caries excavation still remains a question very hard to answer even today, especially when overtreatment should be avoided.

We evaluated a new enzymatic technique in comparison to the clinically established chemo-mechanical excavation or the new polymer burs. In theory one therapeutic endpoint could be to remove the tooth substance which is demineralised and exhibits also denatured collagen fibres assuming that there is no chance for remineralization in this case. A direct evaluation of this criterion is hard to find. Therefore a multitude of techniques was applied like micro-computer-tomography, CLSM, epifluorescence like with QLF, WDX-element-analysis, FE-SEM, TEM or micro- and nano-hardness measurements.

Our results suggest that it is possible with the use of enzymes to come close to this ideal therapeutic endpoint. However, using the new self-limiting caries excavation methods the tactile feedback with an explorer suggests that the surface is still soft. We have to be sure that we really can rely on the excavation quality of the new approaches. Therefore, in addition to the morphological appearance the bonding quality and also the contamination with micro-organisms have to be evaluated carefully before the self-limiting caries excavation techniques can be recommended for routine use.

Dissertation Florian Müller-Stahl
Dissertation Peter Schäfer
Dissertation Aya Ahmed
Dissertation Tatiana Clementino

Kariestherapie der Zukunft

Die moderne Kariesforschung setzt darauf, Karies mit aktuellen Diagnoseverfahren so früh wie möglich zu erkennen. Karies, die nur im Schmelz lokalisiert ist, kann man remineralisieren. Dazu gibt es zahlreiche Optionen, die für sich in Anspruch nehmen, die Remineralisation der Läsion zu ermöglichen.

Mit Hilfe des MicroCT und anderen Analyseverfahren (z. B. Elementnachweis mit WDX) kann man diese Methoden quantifizeren und objektiv vergleichen. Das MicroCT ist das einzige Verfahren, bei dem Proben zerstörungsfrei wiederholt vermessen und ausgewertet werden können. Da in der Literatur noch immer die TMR (transversale Microradiographie) als Referenz genannt wird, wurde diese Auswertung nachprogrammiert. Im Prinzip ist das aber eine drastische Datenreduktion, da dreidimensionale Daten nur eindimensional ausgewertet werden. Besser ist die echte 3D Auswertung mit Hilfe der Distanztransformation.