Literaturrecherchen

Zu Beginn der Dissertation sollte die Literaturarbeit zu 80 % abgeschlossen werden. Dazu empfiehlt sich folgendes Vorgehen:

Zunächst in Medline oder in PubMed http://www.ncbi.nlm.nih.gov recherchieren. Auch “Google Scholar” entwickelt sich zu einer immer attraktiveren Alternative. Zu kommerziellen Produkten kann man oft in den Patentschriften wertvolle Hinweise hinsichtlich deren Funktionsprinzip finden. Die Patente kann man sehr einfach in der Datenbank des Deutschen Patent- und Markenamtes (DPMAnet) recherchieren.

Eine erfolgversprechende Strategie ist, zunächst einen bekannten Artikel zu diesem Thema zu suchen, dessen Stichworte zu prüfen und anhand geeigneter Stichworte weitere Artikel recherchieren. Da man in der Regel auf diese Weise mehrere 100 Quellen erhält, sollte die Suche sinnvoll eingeschränkt werden.

Einschränkungen können sein:

  • Zu Beginn nur Übersichtsartikel suchen (Stichwort “review” oder “Übersichts*”). Die Übersichtsartikel sind Hilfen zur Strukturierung des Themas.
  • Zeitliche Einschränkungen: Je nach Thema können hier unterschiedliche Zeiträume sinnvoll sein. Medline enthält keine Quellen, die älter als 1965 sind!
  • Da zahlreiche deutsche (eigentlich die meisten) Zeitschriften seit 1992 nicht mehr in Medline indiziert sind, muß man alternative Datenbanken heranziehen, z. B. http://www.zahnheilkunde.de für die Deutsche Zahnärztliche Zeitschrift seit 1992. Entsprechende Datenbanken haben auch die anderen Verlage (Quintessenz, Karger, Elsevier etc. im Internet recherchieren oder ausprobieren - meist: www.name.com)
  • Als nächstes werden die Quellen der aktuellsten Artikel bzw. der Übersichtsartikel gezielt bestellt.

Bei der Aufarbeitung der Literatur ist ein gutes Literaturverwaltungsprogramm unentbehrlich. Derzeit ist “Citavi” oder “EndNote” der Klinikstandard. Ein hervorragendes Open Source Programm zur Literaturverwaltung ist JabRef. Sehr elegant ist das relativ neue Open Source Programm zotero, für das es unter Mac, Windows und Linux Plugins für die wichtigsten Textprogramme gibt. Es ist sinnvoll, die Literaturdaten aus Datenbanken in die Literaturverwaltung aufzunehmen, da man auf diese Weise lästige Fehler bei Eintippen vermeidet und außerdem Abstracts und Keywords automatisch übernehmen kann.

Eine der wichtigsten Aufgaben eines Literaturverwaltungsprogrammes ist die Verwaltung von Quellen in einem Artikel oder einer Dissertation, um daraus dann automatisch ein korrekt formatiertes Literaturverzeichnis zu erstellen. Word wird in diesem Zusammenhang hauptsächlich von kommerziellen Literaturverwaltungsprogrammen (z. B. Citavi, Endnote, Reference Manager) unterstützt. LibreOffice wird von Zotero unterstützt.

Um den Überblick über die zahlreichen Quellen zu bekommen, legt man sich eine Stoffsammlung o. ä. an. Hier sortiert man die Quellen nach Arbeitsgruppen. Dann beginnt man innerhalb einer Arbeitsgruppe und arbeitet sich von den älteren zu den aktuellen Quellen vor. Dadurch erhält man Einblick in die Entwicklung der Gruppe. Außerdem werden meist die älteren Artikel zitiert, wenn Abbildungen oder Methoden angesprochen werden. Da sich die Methoden meist nur wenig ändern, lassen sich die neueren Artikel dann wesentlich schneller lesen.

Für den Abschnitt Literaturübersicht sowie für die Diskussion empfiehlt es sich, schon während der Literaturanalyse häufig wiederkehrende Argumentationsketten sowie Standardquellen zu dokumentieren, um sie später dann schnell zur Verfügung zu haben.

Achten Sie bei der Wahl eines Literaturverwaltungsprogrammes auf die Möglichkeit, Ihre Daten in einem Standardformat exportieren zu können. Klassische Export Formate sind RIS und BibTex.

Sollten Sie bei Ihrer Suche nach Literatur auf Abkürzungen von Zeitschriften stossen, die Sie nicht auflösen können, dann hilft Ihnen “Genamics JournalSeek” weiter.

Posted by System Administrator - 25.07.2005